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Herzliche Einladung zum Polnischen Glasbläsertreffen

3. bis 4. April 2025

 
Wir freuen uns sehr auf unser diesjähriges Treffen vom 03. bis zum 04. April an der Akademie der Bildenden Künste in Breslau.
Auch dieses Mal werden viele polnische Glasbläser aus den Bereichen Borosilikat- , Quarz- und Kunstglas vertreten sein. Vielleicht bist auch du daran interessiert uns besser kennenzulernen, mit uns gemeinsam zu arbeiten, deine Erfahrungen auszutauschen, einfach dein Wissen mit uns zu teilen. Wir freuen uns auf jeden Fall sehr auf dich. Im Folgenden werde ich dir die Geschichte unserer Treffen erzählen, wie es dazu kam und weswegen sie uns so wichtig sind.

 

Die Idee, eine Facebook-Gruppe zu gründen, die zur Organisation von Treffen und schließlich zur Gründung eines polnischen Glasbläserverbandes führte, hatte zunächst wenig mit mir zu tun. Glasblasen war für mich zunächst einmal gleichbedeutend mit Einsamkeit. Keine Kontakte zu weiteren Kollegen und nur wenig Möglichkeiten sich weiterbilden oder etwas abschauen zu können, gaben mir das Gefühl allein zu sein und still zu stehen. So waren meine ersten Auslandsaufenthalte rein egoistischer Natur. Mein Fokus lag darauf, Antworten auf technische Fragen zu finden. Als ich entdeckte, dass es in unserem Beruf darum ging, Menschen kennenzulernen um mich weiterentwickeln zu können, hatte ich das Gefühl, dass ich mich als Facharbeiter befreit hatte. Heute bedeutet Glasblasen für mich ganz unumstritten, Menschen kennenlernen und mit ihnen meine Techniken ausbauen zu können. Denn gerade diese, sich aufbauenden Kontakte im Ausland waren es, die mir und meinem Beruf den Sinn und Zweck gaben.
 

Das erste Treffen in Polen

So kam es zum ersten Treffen in Polen, dass bei Jarosław Krajnik in seiner Glasbläserwerkstatt an der Universität in Toruń stattfand (gemeinsam waren Jaroslaw und ich schon auf einigen VDG-Tagungen). Organisiert wurde es von einem Freund, der an der University of Southampton arbeitet, dessen Werkstatt ich besuchen und viel Neues lernen durfte.
Hierbei trafen sich für einen Tag 10 Glasbläser und Glasbläserinnen aus allen Fachrichtungen und den verschiedensten Orten, die an Tischen vor der Flamme arbeiteten und sich mit viel Spaß untereinander austauschten.

 

 

Jarosław Krajnik arbeitet an der Nicolaus Copernicus University in Torun Faculty/Department Chemistry. Hier zu Besuch auf der Jubiläumstagung -50 Jahre Verband Deutscher Glasbläser- vom 22. bis 24. September 2022 in den Hallen der Arnold Gruppe.
 
Meine ausländischen Kollegen hatte ein klares Ziel vor Augen und ich sah zunächst nur zu. Doch es kam in mir ein Gefühl der Verpflichtung auf, diesen Weg zu gemeinsamen Treffen weiterentwickeln zu wollen.
Also hielt ich dran fest, auch wenn ich zweimal in Folge gegen COVID und das Versammlungsverbot verloren habe. Als mir die Kraft ausging, streckte das Schicksal seine Hand aus. Der Durchbruch gelang im Glasmalerei-Atelier der Universität Toruń, das anlässlich des Internationalen Jahres des Glases Ausstellungen organisierte. Jetzt konnten sich endlich wieder Menschen persönlich treffen, die sich bisher meist nur aus dem Internet kannten und sie vertrauten einander. Was war das für eine motivierendes Treffen! Eine Motivation gefüllt mit dem Wunsch, diese unglaublich positive Stimmung weiter zu nutzen, die in Toruń geboren wurde. Wir dachten, was für ein Verlust es doch wäre, eine derart mitreißende Energie zu verlieren.

Handeln ist besser als Wünsche

Um diesen Wunsch umsetzen zu können, mussten wir das Steuerrad selber in die Hand nehmen. Denn wie schon eingangs beschrieben: Man kann keine Vision haben, wenn man diese nicht ausprobiert und selbst erlebt.  Wir unternahmen viele Versuche, im Jahr 2022 eine weitere Veranstaltung, wie die in Toruń zu organisieren. Wir versuchten, mit verschiedenen Institutionen zusammenzuarbeiten, was zu mehreren Misserfolgen führte. Kamila Mróz, eine Mitarbeiterin der Akademie der Bildenden Künste in Breslau, überzeugte die Universitätsbehörden, uns aufzunehmen und Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. So begann unsere Zusammenarbeit mit der Akademie der Bildenden Künste.


Kamila Mróz Kunstglasbläserin (arbeitet viel mit Plasmatechnologie) und Dozentin an der Akademie

 

Wenn sich jetzt jemand fragt, was erwarteten die Teilnehmer auf unserem Glasbläsertreffen?

Ich habe nie darüber nachgedacht. Wenn ich darüber nachdenken würde, würde ich wahrscheinlich nichts tun. Es ist gut, ganz unten anzufangen, denn dann wird alles zum Erfolg. Wir haben Teilnehmer, die an Glasbläserveranstaltungen in verschiedenen Teilen der Welt teilgenommen haben und durch den Austausch, ihrer Erfahrungen zu unserer Veranstaltung beitragen. Sie erwarten nicht, sie bauen diese Veranstaltung einfach auf. Es gibt auch diejenigen, für die das völlig neu ist und die, wie ich, nicht wissen was sie erwartet.

 

Die Treffen wachsen Stück für Stück

Menschen, die mehr tun wollen, werden sich immer finden, und auch das ist dieses Mal passiert. Natürlich wurden einige Verantwortlichkeiten auf einzelne Personen übertragen. Aber was noch wichtiger ist: Die Menschen wurden aus eigener Initiative aktiv. Ich bin sehr glücklich darüber, denn in der Gesellschaft von Menschen zu sein, die nicht fragen, was sie davon haben werden, sondern was sie geben können, um etwas besser zu machen, ist das Motivierendste überhaupt.
Wir arbeiten ständig am Programm, wir versuchen uns gegenseitig interessante Dinge zu zeigen. Wir haben eine große Vielfalt, weil wir Apparatebauer, Künstler und Neonglasbläser dabei haben.
Vor einem Jahr nutzten wir sogar die Glashütte für unsere Besucher, um all unsere Horizonte erweitern zu können.
In diesem Jahr möchte ich jedoch den Programmteil verkürzen und den Bereich des freien Gestaltens und Gesprächs erweitern. Denn ich denke, ein Format, bei dem eine Person arbeitet und der Rest zuschaut, ist nicht so effizient, wie der „Open-Burner-Bereich“, bei dem viele gleichzeitig arbeiten und dabei erzählen und sich unterhalten, wie ein Picknick beim Glasblasen. Zudem werden weitere Drehbänke eingesetzt, denn wir haben einen Hersteller von Drehmaschinen unter uns. Wir planen diese für einen kleinen Wettbewerb zu nutzen und ein Werbevideo für die sozialen Medien zu drehen. Doch nicht zu viel verraten, besser ist es, wenn ihr kommt.

 

 

Deshalb lade ich Euch herzlich nach Breslau ein.

Vom 03. bis zum 04.04.2025

in der Akademie der Bildenden Künste

Hier gehts zur Veranstaltung auf Facebook

Einladung auf polnisch (Pdf Download)

 

 

 

Weitere Berichte zu unseren polnischen Kolleginnen und Kollegen, die bereits veröffentlicht wurden finden sich:

·        „Polen, die Glasapparatebläserei der Universität Danzig“, in Ausgabe 3/2020

·       „Mit dabei, eine Woche in Polen zum gemeinsamen Austausch und auf dem Treffen des polnischen Glasbläserverbandes“, in Ausgabe 2/2024